Nach langer Beobachtungsabstinenz auf freiem Feld
(ca. 3 Wochen), erst wg. Vollmond und dann wg. schlechtem Wetter, war
endlich mal wieder klarer Himmel. Die Bedingungen waren nicht optimal.
SQM-L konnte erst nach 22 Uhr die 21,0 mag/sas durchbrechen. Temperatur
um die -4 grad und tau machten die Beobachtungsnacht nicht gerade
angenehm und ergiebig. Aufgrund der Kälte und des immer wieder
zutauenden FS war ans zeichnen nicht zu denken. Auffallend waren die
Meteoriten, die in dieser Nacht „besonders“ langsam Ihren Eintritt in
die Erdatmosphäre fanden. Schönstes Objekt war zwischen 22 und 23 Uhr
im Sternbild Adler. Der nicht ganz kleine Meteorit verglühte fast in
„slow-motion“. Das Spektakel war mind. 3 sek. lang zu beobachten, der
Schweif glühte noch weitere Sekunden nach. M.E. für eine Sternschnuppe
am Nachthimmel fast eine Ewigkeit.
Objekt: NGC772, Galaxie in Ari
Größe: 4.30′ × 7.20′, Helligkeit: 10.3 mag , FH: 13.8 mags/sq.arcmin
hubbleType: Sb , pa: 130°
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen, relativ einfach
zu finden, da nahe am Dreifachstern Gamma Ari. Die Galaxie präsentiert
sich bei V=115 und V=214 leicht oval mit hellem Zentrum. Strukturen
waren nicht zu erkennen. Relativ schwache Flächenhelligkeit von 13,8
mag vorhanden. Die Nachbargalaxie NGC 770 konnte ich leider nicht
erkennen. NGC770 müsste wenige Bogenminuten südlich (also noch im GF
eines Okulars) von NGC772 gelegen sein.
Im Sternbild CAS befinden sich relativ nah beinander folgende drei Galaxien:
NGC 278, NGC185 und NGC147
Objekt: NGC278, Galaxie in Cas
Größe: 2.00′ × 2.10′, Helligkeit: 10.7 mag , FH: 12.0 mags/sq.arcmin
hubbleType: SBb , pa: 12
Datenherkunft: Eye & Teleskope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. Das Objekt
befindet sich etwa 10° grad nördlich von M33. Es ist ein heller Kern zu
erkennen.
Objekt: NGC185, Galaxie in Cas
Größe: 7.00′ × 8.00′
Helligkeit: 9.3 mag , FH: 13.4 mags/sq.arcmin
hubbleType: E3 , pa: 35
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. Etwa 4° grad
nordöstlich von NGC278. Bereits im 20mm Okular (V=75) als schwacher
Nebelfleck zu erkennen. Leicht Oval, keine Strukturen erkennbar und
relativ schwache Flächenhelligkeit. Das nicht so helle Zentrum ist
durch einen schwachen Schein umgeben. Mit Hilfe des indirekten Sehen
gewinnt das Objekt ggü. NGC 278 deutlich an Größe.
Objekt: NGC147, Galaxie in CAS
Größe: 7.80′ × 13.20′, Helligkeit: 9.4 mag FH: 14.2 mags/sq.arcmin
hubbleType: E5/P , pa: 25
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. Von den dreien
Galaxien (NGC 278, 185 und 147) ist diese die mit der schwächsten
Flächenhelligkeit. Auch hier lässt sich das Objekt mit Hilfe des
indirekten Sehens deutlich größer beobachten. Kein stellares Zentrum
auszumachen, leicht ovales Objekt Durch direktes Sehen ist das Objekt
lediglich als schwacher Nebelfleck wahrzunehmen. Strukturen sind nicht
zu erkennen.
Objekt: NGC779, Galaxie in Cet
Größe: 1.20′ × 4.10′
Helligkeit: 11.2 mag , FH: 12.7 mags/sq.arcmin
hubbleType: SBb, pa: 160
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. Das Objekt
befindet sich in einem relativ visuell „leeren“ Sternengebiet um somit
ist die Galaxie etwas schwieriger zu finden. Einmal gefunden, zeigt
sich ein helles Zentrum, elongiert, leicht in Kantenlage, keine
Staubbänder, Strukturen oder Spiralarme sichtbar. Hohe Vergrößerungen
sind vorteilhaft.
Objekt: NGC720, Galaxie in Cet
Größe: 2.40′ × 4.70′
Helligkeit: 10.2 mag, FHT: 12.6 mags/sq.arcmin
hubbleType: E5 , pa: 140
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. Relativ einfach
zu finden. Heller Kern mit schwachen Halo und leicht oval. Das Objekt
ist relativ leicht zu finden und verträgt auch höhere Vergrößerungen.
Mein pers. Tipp für den Herbsthimmel: das „Cetus Triplett“
Objekt: NGC615, NGC596 und NGC584
Alle drei Objekte sind zwar nicht in einem Gesichtsfeld zu überblicken,
aber durch leichtes nachziehen des Teleskops und einem 13mm
Okular (wGF ca. 0,71° / 42‘) sind alle drei Objekte hintereinander
beobachtbar. Sowie das eine Objekt aus dem GF verschwindet, kommt das
nächste bereits aus der gegenüberliegende Seite ins Gesichtsfeld rein.
Ich schätze, dass alle Objekte von NGC596 (das mittlere der drei) max.
ca. 1,5° voneinander entfernt sind.
NGC 615, Galaxie in Cet
Größe: 0.90′ × 2.70′
Helligkeit: 11.7 mag , FH: 12.4 mags/sq.arcmin
hubbleType: SB, pa: 155
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. Heller Kern, schwaches Halo. Keine Strukturen.
Objekt: NGC596, Galaxie in Cet
Größe: 2.00′ × 3.20′, Helligkeit: 10.9 mag FH: 12.7 mags/sq.arcmin
hubbleType: E, pa: 40
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. In der Nähe
befindet sich ein heller Stern. Das Objekt ist das mittlere von drei
benachbarten Galaxien. Das Objekt ist klein und rund mit hellen nicht
stellaren Kern.
Objekt: NGC584, Galaxie in Cet
Größe: 2.00′ × 4.10′
Helligkeit: 10.5 mag, FH: 12.5 mags/sq.arcmin
hubbleType: E4 , pa: 72
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten zu sehen. Es handelt sich
hierbei um das größte und hellste Objekt des „Tripletts“. Wie die
vorangegangen drei Galaxie gibt sich auch diese Galaxie rund mit hellen
Kern. Ein schwacher Halo umgibt den hellen Kern.
Objekt: M33m Galaxie in Tri
Größe: 41.60′ × 68.70′
Helligkeit: 5.5 mag, FH: 13.9 mags/sq.arcmin
hubbleType: Sc , pa: 23
Datenherkunft: Eye & Telescope 3.02
Beobachtung: Objekt bei direktem Beobachten gut zu sehen. Zwei
Spiralarme waren nicht zu übersehen. NGC604 war als heller Fleck
am Ende eines Spiralarmes zu erkennen. Mit einem 20mm Okular (V=75) ist
die Galaxie beinahe Okularfüllend. Das Objekt ist mit einigen mehr oder
weniger helle Flecken besprenkelt, wahrscheinlich die zahlreichen
HII-Regionen in der Galaxie. An dieser Stelle vielen Dank an Heiko,
durch seine Hilfestellung bei der Aufsuche von M33 geht es jetzt
„ratzfatz“. Anbei zitiere ich seine Aufsuchmethode: „Ziehe von M31
gedanklich eine Verbindungslinie zu Mirach, das ist der helle Stern,
der in der "Andromeda-Kette" unter M31 liegt. Wenn Du diese Linie nun
um etwa die gleiche Länge in die gleiche Richtung verlängerst, stößt Du
auf M33. Find ich so einfacher, da ja in der Region um M33 nicht so
viele helle Sterne sind, an denen man sich orientieren kann.“
Das klappt wunderbar. Vielen Dank Heiko!
Kurz vor Mitternacht habe ich das „vereiste“ Teleskop zusammengepackt
und mit den „vereisten“ Smart heimgefahren. Alles in allem eine
gelungen Beobachtungsnacht, die gerne etwas länger hätte sein können.