Nachdem eine geplante Beobachtungsnacht wg. nahenden
Wolkenfront kurzfristig abgeblasen wurde, konnte ich es nicht lassen
kurz vor 23 Uhr im heimischen Garten mit dem Fernglas (FG) den
Sternhimmel zu durchmustern.
Eröffnung gab ein Iridiumflare, pünktlich um 23:01 Uhr tauchte der
Satellit recht auffällig im süden auf . Der Satellit flog an Arktur
(Bootes) vorbei, erreichte kurz danach seine hellste Helligkeit, flog
anschließend Richtung Großen Wagen, um dann endgültig zu verschwinden.
Kurz danach mit Genickstarre Kugelsternhaufen (KS) M13 aufgesucht,
leider noch ein bisschen flau, wird aber mit fortschreitender
Dunkelheit noch besser, das weiss ich. Gegen 23:30 einen Blick zu
Sternbild Leier (LYR), Doppelstern (DS) eps Lyra leicht im FG zu
trennen, Ringnebel auch schön zu sehen. Erneuter schwenk Richtung M13
im HER, mittlerweile auch als helles Objekt im FG auffällig.
Danach ging es weiter im Sternbild Schlangenträger (OPH), hier die KS
M10 und M12 nah beinander schnell gefunden. Nicht so schön hell
wie M13, aber immerhin etwas, trotz Lichtglocke und zwei Straßenlaterne
in ca. 20 Meter Entfernung. KS M14 erweist sich als etwas zäher, ich
finde ihn nicht.
KS M107 lässt sich finden, aber auch nur bestätigen, weil im FG in
einem auffälliges Sternmuster eingebettet -ein Trapez. Ansonsten hätte
ich M107 im FG glatt überflogen.
Der offene Sternhaufen (OC) IC4665 erweist sich stattdessen als ein
dankbares Objekt für das FG. Im FG eine echte Wucht. Interessanterweise
ist der OC mit bloßen Auge für mich nicht direkt sehbar, obwohl im DSRA
mit mag 4,2 beschrieben. 5,0 sind aus dem Garten allemal mind. drin.
Die Mühe „Barnards Pfeilstern“(mag 9,5) aufzusuchen tue ich mir nicht an…
Danach ein kurzes schwenk zum Adler, M11 im Visier, sehr leicht
und auffällig, bereits mit bloßen Auge als Nebel sichtbar. Im FG ist
von „Wild Ducks“ m.E. dort nichts zu sehen…aber viele schöne dicht
gedrängte Sterne.
Andere Objekte wie M26, M16 ecc. lassen sich mit dem FG aus der Ecke
nicht raus kitzeln, da ich direkt über die Straßenlaterne „lunzen“ muss.
Es ist 0:00 Uhr und erste dichtere Zirren vom norden her bedecken den Himmel, schade da wäre noch einiges gegangen.
Letztendlich war die Entscheidung doch „dahoam“ zu bleiben nicht verkehrt und …“a bissl woas gähd imma“.